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Donnerstag, 19. September 2024

Talisman und Amulett

                                                                  Talisman und Amulett 


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Talisman

kleiner Gegenstand, oft ein Bild aus Metall oder Stein, der allgemein Glück bringen soll

Ein Talisman (Plural: Talismane) ist ein kleiner Gegenstand oder ein Erinnerungsstück, dem zauberkräftige, Glück bringende Eigenschaften zugeschrieben werden. Damit unterscheidet er sich vom Amulett, das darüber hinaus auch zur Abwehr von Unheil eingesetzt wird.[1]

Ein Talisman aus der Feder des persischen Religionsstifters Bab

Umgangssprachlich werden heute die Wörter TalismanGlücksbringerAmulett und Maskottchen nahezu synonym verwendet.[1]

Etymologie

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Das Wort Talisman wurde im 17. Jahrhundert aus dem italienischen „talismano“ entlehnt, das auf das arabische طلسم / ṭillasm zurückgeht und „Zauberbild“ bedeutet. Das arabische Wort wiederum lässt sich auf das mittelgriechische „τέλεσμα (télesma)“ zurückführen, das „Abgabe, geweihter Gegenstand“ bedeutet oder byzantinisch „Zaubergegenstand“.[2][1]

Geschichte

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In arabischen Erzählungen spielt der Talisman eine wichtige Rolle. Ähnliche Gegenstände waren der Skarabäus der Ägypter, die Abraxasgemme der Gnostiker, die Alraune und der Allermannsharnisch des Mittelalters, der Siegesstein der Wielandsage und das meist mit magischen Zeichen und Sprüchen beschriebene Amulett. Zu den verbreitetsten Talismanen des chinesischen Kulturkreises zählt das Ruyi-Zepter.

Hasenpfote, vierblättriges Kleeblatt, Hufeisen und Glückspfennig sind Glückssymbole. Eine Besonderheit besteht in der zeitlichen Konstanz, mit der ein Talisman seine Wirkung entfalten soll – im Unterschied zum einfachen Glücksbringer, dem häufig nur eine punktuelle Funktion zukommt. Ein Talisman wird von seinem Nutzer im Hinblick auf dessen erhoffte zukünftige Wirkung selbst gewählt und in Besitz genommen, ein schlichter Glücksbringer hingegen ist nicht so eng mit dem Empfänger des Glücks verbunden und kann auch in der Rückschau als solcher gedeutet werden. Etwas oder jemand hat dann mutmaßlich in einer Situation Glück gebracht.


Link anklicken: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Talisman


Amulett

magisches Objekt, das vor Schaden bewahren soll

Ein Amulett ist ein als „Anhängsel“ tragbarer Gegenstand, dem magische Kräfte zugeschrieben werden, mit denen er Glück bringen (energetische, sakramentale Wirkung) und vor Schaden schützen (apotropäische Wirkung etwa als „Artzney so man ann Hals henckt“) soll. In seiner glückbringenden Eigenschaft und meist größerer Ausführung wird es auch als Talisman bezeichnet. Das Amulett hat mit seiner magischen Wirkung Parallelen zur Votivgabe. Während die Votivgabe typischerweise an einem geeignet erscheinenden Ort hinterlegt wird, dient das Amulett dazu, am Körper oder in einer Tasche mitgeführt zu werden. Abgesehen von seinem zugedachten magischen Aspekt kann das Amulett auch sichtbar als Schmuckstück oder als Zeichen der Zugehörigkeit zu einer meist religiösen Gemeinschaft getragen werden.

Diverse Talismane in der Schaufensterauslage eines Fachgeschäfts in Porto.
Diese Frauenfigur aus Elfenbein ist ein Amulett mu po aus dem Kameruner Grasland, Bamunkung. Es sollte den Träger vor Hexerei schützen, die als Ursache von Krankheiten, Unglück und Tod angesehen wurde. Bei Maskentänzen trug der Tänzer das Amulett am Körper.
Ein altes ägyptisches Amulett des Zwerggottes Bes aus der Dauerausstellung des Kindermuseums von Indianapolis.

Etymologie

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Die genaue Etymologie des Wortes ist ungeklärt. Der lateinische Begriff amuletum, von dem das deutsche Wort ab Anfang des 18. Jahrhunderts entlehnt ist, findet sich mehrfach in der Naturalis historia Plinius’ des Älteren (1. Jahrhundert n. Chr.)[1] und wird von verschiedenen Autoren[2] als Abwehrmittel gegen Unheil auf amoliri ‚abwenden, entfernen‘ zurückgeführt. Von anderen Wissenschaftlern[3] wurde eine Herkunft aus der arabischen Wurzel ḥ-m-l (حمل ḥamala ‚tragen‘) vermutet, gegen die Johann Gildemeister in der Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft argumentierte.[4] Möglicherweise besteht als (gesundheitsfördernde bzw. schadenabwendende) ‚Speise aus Stärkemehl‘ eine Verwandtschaft mit griechisch-lateinisch amylum bzw. amulum (Stärkemehl)[5] und diese wurde dann volksetymologisch auf lateinisch amoliri („abwenden“) bezogen.[6]

Verwendung

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Amulette werden am Körper (oft auch als Schmuck) oder in der Kleidung getragen, in Fahrzeugen oder der Behausung aufbewahrt oder dem Vieh umgehängt. Sie können aus einer Vielzahl von Materialien bestehen und durch sie soll der Träger passiv geschützt werden.

Schon in der Vorgeschichte hängten sich Menschen Überreste (Zähne und Krallen) ihrer erlegten Beute um. Sie sollten dem Träger die Kraft des Tieres geben.

Amulette fanden Anwendung in der Heilkunde,[7] als Schutz von Schwangeren,[8] gegen den Bösen Blick und – beispielsweise die Muskatnuss[9] – als Liebeszauber und gegen eine Vielzahl von Krankheiten. Am Amulett wirkt die animistische Vorstellung, dass magische Kräfte auf den Menschen einwirken, denen er durch das Amulett entgegenwirken kann.

Amulette sind in allen Kulturen bekannt. Seit der Steinzeit nutzte man Muscheln oder Perlen und besondere Mineralien wie Bernstein, Horn- oder Beinmaterial (Amulett von Lindholmen), Fossilien und Bergkristalle. In keltischen Siedlungen wurden polierte, durchbohrte Schädelfragmente (Amulette?) bei Grabungen gefunden.

Bei den Arabern sind Amulette Ledertäschchen mit eingenähtem Papier, auf das eine Koransure oder ein magisches Zeichen geschrieben ist. Sie verbreiten die islamische Segenskraft Baraka. Eine amulettartige positive Wirkung entfalten im Volksglauben Buntmetalle, besonders Kupfer und Messing.

Der Glaube an die medizinische Wirksamkeit von Amuletten erfuhr in Europa besonders von der Frühen Neuzeit bis ins 17. Jahrhundert eine Hochblüte und findet sich etwa bei ParacelsusMarsilio FicinoCornelius Agrippa und Giordano Bruno.[10]



Link anklicken: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Amulett






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