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Samstag, 6. Juni 2020

Sprachkunst der Lebendigkeit


                                                        Sprachkunst der Lebendigkeit

die angst produziert das denken

das denken ist im hamsterrad und rattert und ist gleichzeitig im labyrinth des irrgartens

in die angst reingehen, statt nervös zu sein vor angst, statt sich von angst treiben zu lassen

darf man Wut und zorn haben ???

wir dürfen Wut und Zorn haben

wir haben angst vor unserer eigenen Wut und Zorn

ist man beleidigend und jähzornig und cholerisch vor wut und zorn ???

nein

wenn man wut und zorn ist, dann nicht

aber wenn man sich selbst unterdrückt und es zischt nur die wut und der zorn durch unsere abwehr, dann ist man beleidigend und jähzornig und cholerisch und meckert und nörgelt und kritisiert ständig

das ist keine Wut und Zorn, das kommt vom unbewussten durch unsere abwehr

wir kämpfen leider mit angst gegen unsere eigene wut und zorn

das ist der konflikt, wie unsichtbarer strom, schwelend und mühselig und anstrengend

einmal zu sagen: ich darf wütend und zornig sein, ich will keine angst haben

das ist der richtige Weg

der richtige Weg: ich will empfinden und fühlen und erleben, statt nur zu denken

ich will die gefühle fühlen und als lebendigkeit erleben, damit ich kraft und stärke und lebensdynamik habe, statt wie ein Waschweib zu meckern und zu schluchzen

im halbschlaf und halbmeditativ, wenn das denken schwach ist, darüber – nachdenken – und
dann – nachempfinden – wollen

bei mir ist es so im halbschlaf, dass meine dünne unterarme plötzlich zusammengepresst werden, mein Muskelfleisch in den Beinen werden zusammengepresst und ich spüre das Erleben und die Lebendigkeit

die wut ist dann keine Wut, sondern Lebendigkeit

die Scham ist dann keine Scham, sondern Lebendigkeit

diese lebendigen gefühle sind unter und hinter unsere abwehr

die gefühle sind versteckt

die gefühle sind unbewusst

die gefühle werden leider verleugnet und verdrängt

die gefühle werden leider vor dem inneren geistigen auge nicht gesehen

die gefühle hat man leider nicht aufgespürt wie ein roten faden, einer spur, der man folgen und spüren sollte

das denken ist abwehr

drei ebenen: denken und fühlen und empfinden, das sind alles verschiedene ebenen mit verschiedenen eigenschaften

von unten kommt eine energie nach oben

von hinten kommt die energie nach vorne

wie eine Theaterbühne stehen unsere gedanken im vordergrund, hinter uns, hinter unseren schichten ist auch ein raum und ein bewusstsein, das sehen wir nicht, weil die angst nach vorne treibt

wir sind nicht angst, wir sind angetrieben von angst

die ungeheure Sehnsucht kommt von unten und geht nach oben und drückt nach oben gegen unser muskelfleisch und gegen unseren gehirn, das kommt aus frühester vergangenheit und das alles geht von hinten nach vorne heraus

die verletzungen und traumata kommt von unten nach oben und kommt aus frühester vergangenheit und das alles geht von hinten nach vorne heraus

die sehnsucht und die verletzungen und die traumata sind am muskelfleisch, wir sind ein fleischklops mit etwas bewusstsein

viele dinge können wir nicht sehen und nicht wissen

uns fehlt der dimensionale blick in die seele

wir müssen uns vorstellen, das in der brust, in der lunge, im bauch und unterbauch gefühle sind, das müssen wir voraussetzen und bewusst machen und aktivieren, indem wir sagen: ich brauche keine angst vor meinen gefühlen zu haben, ich gebe der angst und dem schmerz seinen raum und öffne mich der angst und dem schmerz

die gefühle haben im oberkörper eine art von formen und strukturen, die man mit innerer geistigen augen auf andere art und weise sieht und spürt

schon erlebt man die dimensionen und die lebendigkeit der gefühle

das ist die sprachkunst der lebendigkeit






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